Multikulti-Fest füllt Kennedypark

Aachener Zeitung vom 16.6.2014, 3. Lokalseite

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Fest für alle Kulturen: Auf den Bühnen im Kennedypark durften auch die Jüngsten ihr tänzerisches Können zeigen. Foto: Ralf RoegerAachener Zeitung vom 16.6.2014, 3. Lokalseite

Unterschiedlichste Nationen feiern gemeinsam. Polizei lädt zum „Probesitzen“.

Von Leon Heckmann und Robert Esser

Aachen. Bei strahlendem Sonnenschein ist am Sonntag bereits zum 15. Mal das Aachener Multikulti-Fest im Kennedypark über die Bühne gegangen. Erst zog – längst schon Tradition – ein bunter Festzug durchs Ostviertel, dann begann das große Festival im Kennedypark.

Rund 1000 Menschen verschiedenster Herkunft, Kultur, Hautfarbe und in allen Alterstufen – mit und ohne Handicap – genossen den Nachmittag. Integration, Inklusion? Beim Multikulti-Fest sind das keine Fremdworte, in diesen Stunden sind solche Begriffe schlicht gelebte Realität.

80 Organisationen vor Ort

Ob Brasilien, die Türkei, Vietnam oder Israel: 40 Stände von über 80 Gruppen, Organisationen und Sportvereinen boten den zahlreichen Besuchern Kulinarisches, Musikalisches und Kulturelles aus aller Welt dar. So blieb kein Magen leer. Und es boten sich ungezählte Gelegenheiten, miteinander ins Gespräch zu kommen und andere Kulturen kennenzulernen.

Zum 15. Geburtstag wurde eine zweite Bühne neben der seit Jahren verwaisten, fest installierten Bühne im Park aufgebaut. Neben dieser sündhaft teuren, aber in der Praxis offenbar unbrauchbaren Faltdachbühne fanden somit dank professionellem Zusatzbau vielfältige Darbietungen von über 35 Gruppen Platz: Von Zumba über Cheerleading bis hin zu Chorgesang und vietnamesischem Bambustanz reichte die Palette der Darbietungen. Einige Schulen aus dem Ostviertel gestalteten das Bühnenprogramm tatkräftig mit.

Generell galt die Devise: Berührungsängste abbauen, faszinierend Neues entdecken, Sympathien wecken. Für die Kinder gab es da neben Trampolin, Hüpfburg und Fußballplatz eine ziemlich spezielle Premiere: Erstmals war die Bundespolizei zum Multikulti-Fest angerückt. Und warb im Ostviertel um Vertrauen. Die Beamten öffneten die Türen von zwei großen Mannschaftswagen und luden ein zum „Probesitzen“…

„Zentrum des Friedens“

Organisatoren und Träger lobten die gelungene Party zum 15. Geburtstag des Multikulti-Festes. Oberbürgermeister Marcel Philipp, Schirmherr des Festes, sprach von einem „Zentrum des Friedens und der Völkerverständigung“: „Hier wird ein neues Stück Aachen geschaffen.“ Auch Heidemarie Ernst, Integrationsbeauftrage der Stadt, freute sich über den stetigen Zulauf der Teilnehmer und Besucher aus über 120 Nationen: „Hier wird Integration wirklich gelebt“, sagte sie. Neben den zahlreichen Info-Ständen und Bühnendarbietungen im Park öffnete die benachbarte Nadelfabrik am Reichsweg ihre Türen. Die Ausstellung „Deutschland für Anfänger“ wartete dort auf Besucher.

Für die Organisatoren um Rainer Bertrandt und Marie-José Dassen vom „Verein zur Förderung des Multikulti-Festes“ beginnen nach dem 15. Geburtstag nun die Vorbereitungen für das kommende Jahr. Mittlerweile sei das Fest einfach ein Teil des Ostviertels geworden, resümierte Heidemarie Ernst: „Das Multikulti-Fest ist Kult.“

Grußwort vom Oberbürgermeister Marcel Philipp

Aachen den, 21.05.2014/NA

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( Marcel Philipp) Oberbürgermeister der Stadt Aachen

Der Oberbürgermeister           

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
mit dem 15. Multikultifest in Aachen zeigt sich, dass diese wunderbare Veranstaltung der Begegnung und des Austausches längst eine eigene Traktion in unserer Stadt begründet hat. Gerade bei diesem Fest kann nachvollzogen werden, wie bunt, wie vielseitig, wie sprudelnd und kreativ, wie offen Aachen ist.
Das Multikultifest schlägt jedes Jahr wieder Brücken von Menschen zu Menschen. Einheimische und Zugewanderte können neugierig aufeinander sein, sich kennenlernen, miteinander ins Gespräch kommen, debattieren, lachen, feiern und schließlich Freundschaft schließen. So wird das Miteinander und die Gemeinschaft der in unserer Stadt lebenden Menschen gefördert und zugleich die Voraussetzung dafür geschaffen, dass das Zusammenleben der schon immer hier lebenden Aachener und der zu Ihnen Hinzugekommenen entspannt, harmonisch und friedlich sein kann. Das Multikultifest ist deshalb ein wichtiges Symbol, das für Dialog und Verständigung steht, und auf das wir nicht mehr verzichten wollen.
Allen Beteiligten danke ich für Ihre Mitwirkung und das große Engagement, das Sie bereits im Vorfeld gezeigt haben. Allen Teilnehmern, Gästen und Besuchern wünsche ich viele spannende Begegnungen und große Freude beim gemeinsamen Feiern.

Marcel Philipp
Oberbürgermeister

Presse: Multikultifest 2013

Grußwort vom Oberbürgermeister Marcel Philipp

Zum 14. Multikultifest in Aachen darf ich Sie auf das herzlichste begrüßen. Mit großer Freude habe ich die Schirmherrschaft für dieses Fest übernommen

Die Idee ein multikulturelles Fest zu feiern finde ich hervorragend. Hierfür danke und beglückwünsche ich die Organisatoren für ihr Engagement und Ihren Einsatz.

marcel-philipp-oberbürgermeister-der-stadt-aachen2Dieses Fest setzt Zeichen, Zeichen zur Verständigung der Menschen aus verschiedenen Länder und Kulturen. Der Dialog und die Begegnung der Menschen aus verschiedenen Bereichen baut Vorurteile ab und schafft neue Einblicke in die anderen Kulturen. Mit dem gegenseitigen Kennenlernen werden Ängste und Vorurteile minimiert. Es besteht die Chance einen veränderten Zugang zur Lebensweise aber auch zu den Bereichen der Musik, Literatur, Philosophie und zu Alltäglichkeiten zu Erhalten.

Allen Gäste und Organisatoren wünsche ich einen guten Verlauf dieses multikulturellen festes und einen Tag voller Begegnungen, Erfahrungen und Austausch mit sehr viel Spaß.

(Marcel Philipp) Oberbürgermeister Der Stadt Aachen

Grußwort des Städteregionsrates

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Besucher des Multikultifestes,

die Bürgerinnen und Bürger der Städteregion Aachen haben eine eigene, gewachsene Historie des „Miteinander“ verschiedener Kulturen. Die 570.000 Menschen der 10 Kommunen sind in einer Region aufwachsen, deren Entwicklung nur mit der Unterstützung zugewanderter Menschen möglich war. Durch enge, persönliche Kontakte, auch zu unseren Nachbarn aus Belgien und den Niederlande, haben die Menschen in der StädteRegion die Vorteile einer multikulturellen Gesellschaft direkt erleben können. Dennoch dürfen wir nicht die Augen davor verschließen, dass nicht alle Mitmenschen die kulturelle Vielfalt akzeptieren. Deshalb müssen wir uns klar positionieren und unsere Botschaft deutlich zum Ausdruck bringen: Für jedwede Form von Fremdenfeindlichkeit, Extremismus, Rassismus und Fundamentalismus ist kein Platz in der StädteRegion Aachen!

Aus diesem Grund ist das 14. Multikultifest ein Ereignis, an dem ich mich gerne beteilige. Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern präsentieren ihre Kulturen, tauschen sich darüber aus und feiern gemeinsam. Für einen gelungenen Austausch stellt die Sprache ein wichtiges Medium dar. Deshalb unterstützen wir Sprachförderung schon im Kleinkindalter (Projekte „Rucksack und Koala“) und zeichnen Initiativen und Vereine aus, die in diesem Sinne aktiv sind.

Eine gemeinsame Sprache müssen wir auch im sozialen Zusammenleben srechen, indem wir uns füreinander einsetzen. Um dies zu fördern, hat die StädteRegion Aachen den Miteinander-Förderpreis und die Auszeichnung für Zivilcourage ins Leben gerufen, die an Menschen verliehen werden, die sich zum Schutz von Kindern, alten oder behinderten Menschen, Migranten oder Andersdenkenden einsetzen. Beide Preise sind wichtige Instrumente zu einem besseren Miteinander. In diesem Jahr bietet die StädteRegion zudem in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen eine Seminarreihe zum Thema Rechtsextremismus an. Ziel ist es, Studierende darauf vorzubereiten, Vorträge zu diesem Thema vor Schulklassen zu halten und damit zu einer besseren Aufklärung beizutragen.

Auch in den Alltag unserer Gesellschaft müssen wir Aufklärung stärker integrieren, indem wir leichtsinnig formulierte Parolen unserer Mitmenschen hinterfragen. An dieser Stelle liegt es an jedem Einzelnen, sich für Offenheit gegenüber anderen Lebensweisen auszusprechen. Durch eine offene Haltung und Interesse am Gegenüber und seiner Kultur, lassen sich mögliche Konflikte bereits vor der Entstehung vermeiden.

Tradition, Religion und Muttersprache sind wichtige Aspekte, die einem Menschen Halt und Sicherheit bieten. Nur mit einem Gefühl der Sicherheit können Menschen sich offen in eine Gesellschaft integrieren und so eine neue, gemeinsame Kultur entwickeln. Nutzen Sie das Multikultifest als Erweiterung ihrer kulturellen Erfahrungen und zur zwanglosen Begegnung!

Allen Organisatoren und Gästen wünsche ich viel Freude und gute Gespräche. helmut-etschenberg(Helmut Etschenberg)